Der Tod ist heutzutage immer noch ein Tabu, über das nicht
gesprochen und schon gar nicht nachgedacht wird. Aber wird man dann überraschend
damit konfrontiert, ist man oft hilflos und auch überfordert.
Wie sehr mich heute meine Fortbildung über dieses Thema berührt hat, kann ich so gar nicht mit Worten ausdrücken...
In vielen Städten gibt es Organisationen die einen geschützten Raum für den ganz eigenen Trauerweg eines jeden Kindes begleiten, so auch in Kiel.
Natürlich weiß man um den Tod, man weiß, dass Kinder Familienangehörige verlieren können. Aber bewußt wird einem das erst, wenn dieser Verlust thematisiert wird...oder wenn ein Trauerfall in der Familie oder in unmittelbarer Nähe eintritt.
Meine heutige Fortbildung zeigte mir die Arbeit der Pädagogen und ehrenamtlichen Helfern, die bei der Trauerbewältigung unterstützen und begleiten. Der Verein für trauernde Kinder e.V. versteht sich als Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche, die einen nahestehenden Menschen durch Tod verloren haben.
Wenn ein Familienmitglied stirbt, ist die Belastung eines Kindes immens hoch und die Kinder sind doppelt belastet. Immerhin müssen sie neben der eigenen Trauer auch noch erfahren, wie das ganze Familiensystem ins Wanken...gar in eine Krise gerät. Und das kann sehr lebensbedrohend für ein Kind sein.
In den Räumen in Kiel können Kinder ihre Trauer individuell
verarbeiten. Auch Wut kann an einem Boxsack ausgelassen werden. Schön fand ich die Idee eines Wunschbaumes, an dem Wünsche aufgehängt werden. Eine Klagemauer gibt es auch, die dazu dient traurige Gedanken aufzuschreiben um dann die
Zettel in genau diese zu stecken. Der Gedanke, alle Zettel zu sammeln, um sie gemeinsam mit den Kindern zu verbrennen und vielleicht auf See zu verstreuen, fand ich ebenso bewegend.
Die
Finanzierung für diese Vereine kosten Geld.
Leider hält sich der Staat da bedeckt und die Spenden kommen ausschließlich von Institution und Verbänden oder Privatleuten.
Jede Spende zählt - egal ob groß oder klein.